Wer von uns kennt das nicht, die sogenannte Sinnkrise bzw. im Neudeutsch „Midlife Crisis“.
Eine Zeit lang bekam man den Eindruck, dass diese Art mit sich selbst zu beschäftigen mitten
im Leben stattfindet. In einem Zeitfenster zwischen dem 40ten und 50ten Lebensjahr.
Wenn wir aber mal genau in uns gehen und darüber nachdenken ist es keine Frage des Alters.
Es gab viele Situationen im Lauf des Lebens wo eine Sinnkrise aufkam. Egal ob im beruflichen Alltag,
in Beziehungen, in der Selbstbetrachtung oder auch in der Überlegung wie möchte ich die weitere
Zukunft für mich gestalten.
Warum sind wir für die Sinnkrisen so anfällig im sogenannten „Best Age“ Alter?
Wir stützen die Betrachtung auf die bisher von uns gemachten Erfahrungen. Je älter wir werden,
desto mehr rückt in den Vordergrund was wir nicht mehr wollen. Wir werden selektiver, wir sortieren aus. Was wir an schlechten Situationen erfahren haben wollen wir einfach nicht mehr.
Und da spielt uns unsere Psyche einen echten Streich und wir fallen gern darauf rein. Warum wir
mit unseren Sinnkrisen im sogenannten mittleren Alter besonders anfällig sind, liegt an dem Umstand das wir einfach viel mehr im Fokus haben was wir aus unseren Erfahrungen nicht mehr für jetzt und in der Zukunft haben wollen. Hierzu können wir alle einmal den Selbsttest machen.
Wir setzen uns mit einem Stift bewaffnet vor ein leeres Blatt Papier. Nun geben wir uns einfach die Aufgabe, alle Dinge (ohne Ranking und Spalten) aufzuschreiben was wir in unserem Leben nicht mehr wollen und was wir uns wünschen.
Spontan sind wir in der Lage alle nicht-mehr-wollen-Dinge zu notieren und tun uns schwer aufzuschreiben was wir uns wohlwollend wünschen.
Diese Art des Nachdenkens, sich an den schlechten Erfahrungen zu orientieren, macht es uns
oftmals schwer eine Lösung auf die Frage nach Sinn für das weitere Leben zu finden und zu sehen.
Natürlich sind Lebenserfahrungen wichtig für die persönliche Weiterentwicklung. Aber sie dürfen
den Denkprozess nicht dominieren. Wir müssen das trainieren. Wir dürfen auch eine „Sinnkrise“ haben, aber nicht ergebnisorientiert was wir alles missen oder vermissen, sondern welche Möglichkeiten uns zu Verfügung stehen und was wir uns wünschen.
Es ist durchaus eine Chance
sich über den Sinn des eigenen Lebens und wie wir es weiter gestalten wollen Gedanken zu machen.
Es kann mit einem Stift und einem Blatt Papier anfangen…vielleicht mit der Aufgabe doch eine senkrechte Linie zu ziehen und immer eine Position mehr in der Spalte „was wünsche ich mir für mich“ als in der Spalte „was will ich nicht mehr“ zu haben.
Am Schluss gewinnt immer die Mannschaft, die ein Tor mehr als die anderen schießt.
In diesem "Sinn"
Euer
Frank Oleschko
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